Das Frühjahr ist die Zeit, in der wir mit den richtigen Arbeiten den Grundstein für ein gutes Rasenjahr legen können. Die nachstehend beschriebenen Arbeiten können zwar während der gesamten Wachstumsperiode ausgeführt werden, doch zeigen diese – im Frühjahr erledigt – die besten Resultate.
Als erster Arbeitsschritt wäre das Vertikutieren zu nennen. Es beseitigt den Filz aus liegengebliebenen Halmen und vorhandenem Moos. Nachdem die hierdurch gelockerte Biomasse abgeharkt wurde, kann der Rasen wieder atmen und die Graspflanzen haben Platz zum wachsen. Im Anschluss an das Vertikutieren sollte eine Düngergabe mit den Hauptnährstoffen Stickstoff, Phosphor und Kali gegeben werden. Für das Frühjahr empfehle ich einen Naturdünger, dessen Stickstoff- und Phosphorgehalt höher dosiert ist. Kalibetonte Dünger gibt man im späteren Sommer oder Herbst, um die dann entstehenden Triebe fit für den Winter zu machen.
Wie so oft ist auch beim Dünger weniger = mehr. Zuviel gegebene und zu hoch dosierte Düngemittel können sichtbare Schäden am Rasen verursachen. Außerdem können Nährstoffe nur bis zu einem gewissen Maß von den Pflanzen aufgenommen werden. Überdosiertes wird ausgewaschen und belastet unser Grundwasser.
Je nach Bedarf ist es empfehlenswert, eine Kalkgabe auszubringen. Ein sauerer Boden begünstigt das Wachstum von Moos und hemmt die Nährstoffaufnahme der Graspflanzen. Im Anschluss an diese Pflegemaßnahmen ist darauf zu achten, den Rasen nicht zu kurz zu schneiden. Ein dauerhaft zu kurzer Schnitt begünstigt das Wachstum von Beikräutern und Moos.
Bei kleineren oder auch größeren Flächen, die über einen ungenügenden Graßbewuchs verfügen, kann man natürlich nachsähen. Dabei ist darauf zu achten, dass die betroffenen Flächen aufgeraut und nach der Saat angewalzt werden, um den Samen Bodenkontakt zu ermöglichen. Weiterhin ist es wichtig, die Aussaat in einer sicher frostfreien Zeit vorzunehmen, denn schon ein leichter Nachtfrost kann die frisch aufgegangenen Graspflanzen vernichten.
Bei Flächen, die staunass oder stark verdichtet sind, sollte man eine Neuanlage in Erwägung ziehen. Hierbei ist folgendes zu berücksichtigen.
- Die alte Graßnarbe ist vollständig abzutragen.
- Der Boden sollte tiefgründig gelockert werden.
- Schwere Böden sind durch die Einarbeitung von scharfem Sand zu verbessern.
- Besonders bei Sandböden sollte guter Kompost eingebracht werden.
- Bei tiefliegenden und staunassen Böden kann eine Drainage notwendig sein.
Nach diesen Verbesserrungen beginnt die direkte Vorbereitung der betreffenden Fläche. Der Boden wir glatt geharkt und mit einer Rasenwalze trittfest angewalzt.
Nun kann gesät oder Fertigrasen verlegt werden. Für welches Vorgehen man sich nun entscheidet, ist noch einmal eine gesonderte Betrachtung wert.
Rollrasen vers. Aussaat
Fertigrasen:
- relativ teuer
- kleine Sortenauswahl
- zirka vier Wochen nach dem Verlegen angewachsen und begehbar
- bildet sofort eine dichte Grasnarbe ohne Beikräuter
Aussaat:
- relativ günstig
- große Sortenauswahl
- je nach Aussaattermin und Witterung im ersten Jahr kaum nutzbar
- oftmals laufen viele Beikräuter mit auf. Gerade so genannte Samenunkräuter können regelrecht zur Plage werden.
Das sind aus meiner Sicht die Vor- und Nachtteile der beiden Methoden. Die Flächenvorbereitung ist bei beiden gleich und sollte in jedem Fall sehr sorgfältig ausgeführt werden. Ob man sich dann für Rollrasen oder für Aussaat entscheidet, ist den eigenen Vorlieben und den Gegebenheiten vor Ort geschuldet.
geschrieben von Matthias Ermke